Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

die Digitalisierung verändert unser Leben an vielen Stellen beträchtlich – auch beim Parken. Für Betreiber von Parkgaragen ergibt sich daraus eine ganz neue Perspektive: Die Entwicklung von einer reinen Parkraumbewirtschaftung hin zu einem Lösungsanbieter für Mobilitätsdienstleistungen. Die Parkhäuser werden sich in der nahen Zukunft zu intermodalen Verkehrsknotenpunkten entwickeln. Schon jetzt können Betreiber, Verkehrsteilnehmer und Dienstleister aus erster Hand das Traffic-Management-System von APCOA erleben und erfahren, wie diese technische Lösung für mehr Effizienz und Gerechtigkeit sorgen kann. Erst im Oktober wurde das System am Berliner Flughafen Schönefeld eingerichtet.

Mehr zum Wandel des Parkhauses im Digitalzeitalter sowie zum Traffic-Management in Schönefeld lesen Sie in diesem Newsletter. Ich wünsche Ihnen dabei viel Spaß!

Ihr Philippe Op de Beeck

 

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Marktbericht

Parkhäuser werden zu Mobilitätszentren

Die Mobilitätsbranche plant zurzeit radikale Veränderungen ihrer Geschäftsmodelle. Im Zentrum der Überlegungen stehen umweltgerechtere Antriebsarten, das autonome Fahren sowie neue Nutzungskonzepte. Inmitten dieses Wandels werden Parkhäuser eine ganz neue Rolle bekommen: Mit ihren Flächen in attraktiven Lagen sind sie prädestiniert als Zentrum für Mobilitätsservices. Allerdings muss sich die Parkraumbewirtschaftung dafür einer gründlichen digitalen Transformation unterziehen.

Fakt ist: Die Gestaltung der Mobilität der Zukunft ist auch eine Frage der Infrastruktur. Elektrofahrzeuge sind auf Parkplätze mit Ladesäulen angewiesen, autonome Autos benötigen wiederum Stellflächen, in die sie fahrerlos hineinnavigieren können, und das Carsharing profitiert von Stopps an intermodalen Verkehrsknotenpunkten. Für Parkhausbetreiber erwächst daraus eine große Chance. War bisher lediglich die Fläche zum Abstellen des Fahrzeugs gefragt, geht es künftig um einen Ort, an dem neue – und oftmals digitale Services – rund um die Mobilität angeboten werden.

Doch dafür muss investiert werden. Die Einkaufsliste ist so lang wie innovativ: Ladesäulen, Ein- und Ausstiegszonen sowie neu konzipierte Stellflächen und Zugangswege für autonome Autos, smarte Abrechnungssysteme, schrankenlose Einfahrten, digitale Schnittstellen zum Kunden sowie komfortable Möglichkeiten zum Umstieg auf andere Verkehrssysteme – die Parkgarage wird sich einem deutlichen Wandel unterziehen müssen und dadurch eine immense Aufwertung erfahren.

Aus Investorensicht ist das eine gute Nachricht. Parkgaragen gelten schon heutzutage im Immobiliensektor als ein lukratives Investment. Nach der digitalen Transformation werden sie als Zentrum für Mobilitätsdienstleistungen noch einmal eine deutliche Wertsteigerung erfahren.

 

 

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News

 

Traffic-Management-System von APCOA kommt in Schönefeld zum Einsatz

Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH hat sich für den Einsatz des Traffic-Management-Systems (TMS) der APCOA PARKING Deutschland GmbH am Flughafen Schönefeld entschieden. Das System wird dort zur Steuerung von Taxis eingesetzt und regelt die bedarfsgerechte und fahrzeugspezifische Zuordnung zum Fahrgast. Dadurch werden die Wartezeiten verkürzt und die Qualität der Taxi-Dienstleistung aufgewertet.

Das TMS ist mithilfe eines von APCOA entwickelten Algorithmus in der Lage, den Verkehrsfluss so zu steuern, dass selbst während der Stoßzeiten gleichbleibend stabile An- und Abfahrtfrequenzen für Taxis am Airport sichergestellt werden. APCOA verfügt über langjährige Erfahrungen mit dem Traffic-Management-System an Flughäfen. Am Arlanda-Airport in Stockholm ist das APCOA-System beispielsweise bereits seit 2009 erfolgreich im Einsatz. Flughafenbetreiber, Taxidienste und Fahrgäste profitieren gleichermaßen.

 

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Interview

 

Taxifahrer schätzen die höhere Gerechtigkeit

Nach guten Erfahrungen am Arlanda-Airport in Stockholm und an weiteren Flughäfen betreibt APCOA seit Oktober auch das Taxi-Management am Flughafen Schönefeld in Berlin. Detlef Wilmer, Geschäftsführer der APCOA PARKING Deutschland GmbH, spricht über die Vorteile, die sich daraus für Taxifahrer, Verbraucher und für die Flughafengesellschaft ergibt.

Wer profitiert von einem Taxi-Management?

Eigentlich alle: Die Taxifahrer, die Fahrgäste und natürlich die Flughafengesellschaft selbst, weil sie so gewährleisten kann, dass nur noch zertifizierte Taxifahrer direkt zum Airport vorfahren dürfen. Aus Sicherheitsgründen werden solche Regelungen immer wichtiger.

Was haben Taxifahrer von der Lösung?

Taxifahrer können jetzt während der Wartezeit mal kurz zum Tanken oder zur Autowäsche fahren, ohne sich wieder hinten anstellen zu müssen.  Perspektivisch besteht auch die Möglichkeit, eine Karenzzeit für Taxifahrten zu hinterlegen, mit der eine der größten Sorgen von Fahrer beseitigt wird: die Kurzstreckenfahrt. Denn jeder möchte ja nach einer langen Wartezeit gerne eine lange Fahrt in die Stadt bekommen. Aber es gibt natürlich auch Kunden, die nur zum Flughafen-Hotel ums Eck müssen. Am Arlanda-Airport in Stockholm ermöglicht unser System den Taxifahrern in solchen Fällen bereits, sich innerhalb einer definierten Zeit wieder im Wartebereich zu registrieren, um dann gleich wieder auf eine günstige Warteposition gesetzt zu werden.

Dann bleiben noch die Verbraucher: Was haben Fahrgäste davon?

Unsere Steuerung sorgt dafür, dass immer ausreichend Taxis zur Verfügung stehen und vor allem bei Bedarf auch Großraumtaxis oder Taxis, die Kreditkarten akzeptieren, zu reservieren sind. Wir verhindern zudem chaotische Verhältnisse beim Einstieg, indem wir nur die tatsächlich benötigten Taxis vorlassen.

Gibt es weitere wichtige Veränderungen durch das Taxi-Management?

Ja, ich denke, wir sollten die Umweltaspekte nicht vergessen. Denn die Taxis stehen nicht mehr mit laufendem oder immer wieder neu startendem Motor in der Schlange. Das senkt die CO2-Emissionen. Am Arlanda-Airport zeigen wir zudem, wie mit einem Belohnungssystem der Einsatz von Taxis mit umweltfreundlichen Antriebssystemen gefördert werden kann.  Der Anteil umweltfreundlicher Taxis ist dort durch die Einführung des APCOA-Systems von 16 Prozent im Jahr 2009 auf 84 Prozent im Jahr 2014 gestiegen. In 2016 konnten so ca. 16.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. 

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